Poznan (PL): 5. Internationale Biehler-Fort-Konferenz

von Friedrich Wein

Zahlreiche Teilnehmer der Interfest-Jahreshauptversammlung nutzten die Gelegenheit, eine weitere Festungsstadt zu besuchen. In der Woche nach der Jahreshauptversammlung bot die 5. Internationale Biehler Fort Konferenz in Poznan-Poznan vom 22.04.2024 - 27.04.2024 die Möglichkeit, die zweite Stadt in Polen mit einem Gürtel von Biehler Forts zu besuchen.

Die Fahrt von Thorn-Torun nach Poznan könnte auf halber Strecke durch einen Besuch des Exploseums bei Bydgoszcz abgekürzt werden. Dort wurde während des Zweiten Weltkriegs von der DAG eine Fabrik zur Herstellung von Nitroglyzerin gebaut und betrieben, die in großen Teilen noch erhalten ist und in kleinen Teilen besichtigt werden kann, darunter eine sehenswerte Ausstellung.

Auch die Festung Poznan-Poznan hat viel zu bieten, nicht nur Biehler-Forts. Diesen war das Symposium jedoch gewidmet und daher standen sie auch im Mittelpunkt. Die Forts Va, V, VI und VIa sowie das Fort VII mit seiner Anschlussbatterie boten einen tiefen Einblick in diese Festungsanlagen. Dies lag auch daran, dass die beiden Forts V und VIa in den 1960er Jahren zugunsten einer Stadtautobahn, die nie gebaut wurde, abgerissen wurden.

Fort Winary, wie die Zitadelle der Festung genannt wird, sowie mehrere Infanteriestützpunkte wie der I-Raum 21 zeigen die Generationen von Festungsanlagen davor und danach. Nach den schweren Kämpfen von 1945 und der Umwandlung in einen Stadtpark sind von den Festungsbauten oberirdisch kaum noch etwas zu sehen. Die Domschleuse, die Husarenkaserne und die Eisenbahnkapelle zeigten, dass nicht nur die großen Festungsanlagen interessante Studienobjekte sind.

Weiter ging es mit dem Besuch des BASA-Bunkers, einem Bunker der Eisenbahnverwaltung, der heute einen Tecno-Club beherbergt, und der Kolumb-Kneipe, einem Gebäude aus der Zeit der Stadtverteidigung. Mit dem Militärhistorischen Museum in der Zitadelle und dem Panzermuseum der polnischen Armee standen zwei gut ausgestattete Sammlungen auf dem Besichtigungsprogramm, die die Eindrücke der Teilnehmer abrundeten. Fort VII hingegen stimmte sehr nachdenklich, da sich dort zwischen 1939 und 1945 ein Konzentrationslager befand, in dem sowohl polnische Bürger als auch Menschen mit Behinderungen in Vorbereitung auf die Aktion T 4 starben.

Die Stadt Poznan wurde im Januar und Februar 1945 bei schweren Häuserkämpfen und Festungskämpfen schwer zerstört. Der Wiederaufbau nach dem Krieg, einschließlich des alten Stadtkerns und der Kaiserburg, war erfolgreich. Rund um den Marktplatz mit dem markanten Rathaus sind keine Spuren der Kämpfe zu finden.

Im Jahr 2025 wird die 6. Internationale Biehler-Fort-Konferenz vom 8. April 2025 bis 13. April 2025 in Köln stattfinden.

Facebook: Biehler-Forts

Illustration: In der Zwischenkriegszeit erhielt der I-Raum 21 einen MG-Stand als Erweiterung (Friedrich Wein).


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