Die unbekannte Festung - "Stelling van Amsterdam"
von Hans-Rudolf Neumann
Titelbild: Start der Studiengruppenreise vor dem Fort Resort Beemster mit Marketingleiterin Anna Plat
Vom 28. September bis 5. Oktober 2024 fand eine Pilot- und Studienreise mit sieben internationalen Experten aus Deutschland, der Schweiz, Frankreich und den Niederlanden unter der Leitung von Dr.-Ing. Neumann zur "Stelling van Amsterdam" statt. Der Komplex, der als große Festung eingestuft werden kann, besteht aus mehr als vierzig Gebäuden, die in Verbindung mit den bestehenden Kanälen und Schleusen einen Verteidigungsring um Amsterdam bilden. Die meisten Bauwerke sind kasemattierte Betonforts; ihr Bau begann in den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts, dauerte aufgrund verschiedener Anpassungen im Hinblick auf die Weiterentwicklung der Artillerieschießanlagen mehr als ein Vierteljahrhundert und war im Ersten Weltkrieg insgesamt bereits veraltet. Während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg wurde die Bewaffnung eingeschmolzen, und die Forts wurden häufig als Munitionsdepots und Gefängnisse genutzt. Während des Kalten Krieges nutzte die niederländische Armee einige Forts noch eine Zeit lang als Depots, bevor die Festung vollständig aufgegeben wurde.

Mit der Unterschutzstellung und Einstufung als Weltkulturerbe im Jahr 1996 begannen Überlegungen und Restaurierungsarbeiten für eine zukünftige und rentable Weiternutzung, die noch nicht abgeschlossen sind. Die Studiengruppe konnte sich gemeinsam mit den verschiedenen Eigentümern und derzeitigen Nutzern vom aktuellen Stand der Arbeiten an insgesamt 31 Objekten an sechs verschiedenen Fronten überzeugen. Dabei wurde deutlich, dass in der Vergangenheit sehr unterschiedliche Modelle entwickelt wurden, um den Fortbestand der Festung in ihrer Gesamtheit im Einklang mit dem Denkmal- und Naturschutz zu sichern.

Nach einem bemerkenswerten Einführungsvortrag des "Documentatiecentrum Stelling van Amsterdam" am Abend der Ankunft im Flughafenhotel Corendon Schiphol erschien am 30. September unter dem Titel "Geen toerist te bekennenop Stelling" ein ausführlicher Bericht über den ersten Exkursionstag der Gruppe in Fort Pampus in mehreren Ausgaben von Mediahuis Nederland B.V. in der Lokalpresse rund um Amsterdam. Die Aufmerksamkeit der Besucher und Gäste war auch mit einer gewissen Neugier verbunden, denn die Entwicklung eines touristischen Konzepts - insbesondere für ausländische Touristen - ist für die meisten Stätten noch eine große Aufgabe. Bisher können die einzelnen Forts in der Regel nur an Wochenenden besichtigt werden; im September eines jeden Jahres gibt es zudem thematische Veranstaltungen.

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